Kleine Villa, Bad Homburg
Das bestehende Fachwerkhaus befindet sich auf einem traditionellen Gestüt in Bad Homburg in unmittelbarer Nähe eines kleinen Privatsees. Durch seine exponierte Lage öffnet sich ein weitläufiger Blick über die Landschaft. Aufgrund des Familienzuwaches der Bauherrn, sollte der unausgebaute und zum Teil marode Dachstuhl zu einem neuen Habitat gewandelt werden. Beim Ausbau des Daches galt es in erster Linie einen Rückzugsort für die Eltern zu schaffen, um im darunterliegenden Geschoss den Kindern Raum zur Entfaltung zu geben. Gleichzeitig sollte der Anspruch an ein hohes Maß an Stauraum befriedigt werden. Zentraler Entwurfsansatz war die deutliche Ablesbarkeit der ursprünglichen Konstruktionsstruktur, um den vom Holz geprägten Charakter des Daches zu erhalten. Zur energetischen Sanierung wurde daher eine Zwischensparrendämmung realisiert, die unterseitig lediglich mit dünnen Dämmelementen (kaschiert mit Faserzementplatten) verschalt wurde, um bündig mit den Bestandspfetten abschließen zu können. Ebenso waren die Blickbeziehungen zur Landschaft und zum See integraler Entwurfsbestandteil, welche durch eine Panoramaverglasung (520cm x 120cm, Dreifachisolierverglasung. Sonnenschutzglas) und die Fledermausgauben möglich wurden. Die gewünschte Staufläche wurde in Einbaumöbel und Bauelemente implantiert, die gleichzeitig den Raumfluss zonieren bzw. gleichzeitig als Treppe oder Absturzsicherung dienen. Gleichzeitig wurden sämtliche Beleuchtungen und Heizungen in die Strukturen integriert, so dass ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Bestand und Neubau generiert wurde, dass nicht von Technikelementen gestört wird. Sämtliche Einbauten, sowie die Fenster bestehen aus weiß lackierten Holzplatten bzw. geölten Eicheholz. Somit bleibt der ursprüngliche Charakter des Dachstuhls erhalten und wird lediglich in seiner bestehenden Materialität ergänzt.